DFB-Mitgliederstatistik: Fußball wird jünger – Mehr Mädchen, mehr Schiris

Passend zur EURO im eigenen Land sind mehr Menschen als je zuvor in Deutschlands Fußballvereinen organisiert. Über 7,7 Millionen sind es, die aktuell rund 24.000 Klubs angehören – ein Plus von knapp 4,7 Prozent. Das zeigt die offizielle Mitgliederstatistik der Saison 2023/2024, die der Deutsche Fußball-Bund nun veröffentlicht hat.

Weitere wichtige Erkenntnisse: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die aktiv Fußball spielen, steigt. Bei den Erstregistrierungen wurde erneut die Marke von 300.000 neuen Spieler*innen-Pässen übertroffen (310.000). Besonders stark ist der Zuwachs bei den Mädchen. Auch der Trend bei den Schiris ist positiv. Und: Die Qualifikationsangebote des DFB und seiner Landesverbände für Trainer*innen im Basisbereich finden große Resonanz.

Trends, die sich auch innerhalb des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands (SHFV) mit Zahlen belegen lassen. So stieg laut DFB-Mitgliederstatistik die Anzahl am aktiven Spieler*innen auf 59.971 (+ 0,95 % im Vergleich zur Vorsaison). Besonders stark war der Anstieg an Juniorinnen (bis 16 Jahre). Hier wuchs die Zahl auf 3.193 an, in der Vorsaison waren es noch 2.730 (+ 16.95 %). Zudem wurden insgesamt rund 100 Teams mehr gemeldet – dank des Plus an Nachwuchsspieler*innen. Eine weitere positive Entwicklung: Die Anzahl an aktiven Schiedsrichter*innen im Land stieg auf 1.774 an (+ 2,6 %). Auffällig ist auch, dass der Fußball jünger wird. Während die Zahl der erwachsenen Männer im organisierten Spielbetrieb in Schleswig-Holstein leicht gesunken ist (von 26.023 auf 25.841), zeigt die Entwicklung bei den 15- bis 18-Jährigen nach oben (von 7.878 auf 8.350).

Da die Statistiken für die abgelaufene Saison erhoben wurden, spielt die aktuell laufende Europameisterschaft bei der Betrachtung der Bilanz 2023/2024 eine untergeordnete Rolle. Welche Effekte die EURO im eigenen Land auf den Amateurfußball hat, wird sich erst zur kommenden Spielzeit zeigen.

Den hohen Stellenwert des Amateurfußballs unterstreicht eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Frühjahr unter Bundesbürger*innen ab dem 14. Lebensjahr durchgeführt hatte. Demnach werden mehr als 10 Millionen Menschen aktiv und passiv durch den Amateurfußball mobilisiert. Sieben Millionen Menschen bezeichnen sich als Fan eines Amateurvereins.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: „Die jüngsten Entwicklungen im Amateurfußball sind überaus erfreulich. Es zeigt sich, wie stark unsere Basis ist und welch hervorragende Arbeit in den Vereinen geleistet wird. Das ist gut für den Fußball und gut für unsere Gesellschaft. Denn Fußball bringt Menschen zusammen, hat enorme integrative Wirkung und fördert die Gesundheit. Ich bin überzeugt, dass der Schwung und die Euphorie der EM im eigenen Land dem Amateurfußball weiteren Schub verleihen werden. Wir müssen insbesondere die Potenziale im Frauen- und Mädchenfußball noch besser ausschöpfen. Gleichzeitig werden wir uns weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Politik für eine ausreichende und funktionierende Sportinfrastruktur sorgt. Denn nur geeignete Sportstätten versetzen unsere Vereine in die Lage, gute Sportangebote zu unterbreiten. “

Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure, sagt: „Spätestens jetzt können wir festhalten, dass der Amateurfußball in Deutschland die Folgen der Corona-Pandemie hervorragend gemeistert hat. Besonders freut mich der Aufwärtstrend im Schiri-Bereich. Das Jahr der Schiris als gemeinsame Initiative hat eindeutig Wirkung gezeigt. Da müssen wir am Ball bleiben, um die Entwicklung zu bestätigen und fortzusetzen. Ein entscheidender Punkt ist dabei für mich, weiter unermüdlich an den Themen Respekt und Umgang auf dem Sportplatz zu arbeiten.“

Uwe Döring, SHFV-Präsident, sagt: „Ich freue mich sehr über die allgemeine positive Entwicklung im Amateurfußball, die sich auch in Schleswig-Holstein fortsetzt. Insbesondere das Plus an Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern bestätigt, dass die Arbeit im Bereich der Unparteiischen Früchte trägt und Maßnahmen wie das Schiedsrichterpraktikum sich auszahlen.“

Weiterführende Links:

Zur DFB-Mitgliederstatistik

Wert des Amateurfußballs

Studie zur Sozialrendite des Amateurfußballs